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"Mission Statement"

Unter Federführung des Beraters der Hector-Kinderakademien, Dipl.-Päd. Detlef Böhme, wurde ein Mission Statement entwickelt, das die Ziele und Arbeitsweise der Hector-Kinderakademien kurz und prägnant zusammenfasst. Wir drucken es hier fast ungekürzt ab. Das Mission Statement wird auch auf der demnächst verfügbaren zentralen Homepage der Hector-Kinder-akademien zu finden sein. Alle Akademien sind eingeladen, das Statement auch auf ihrer jeweiligen Homepage zu verwenden.

Mission Statement
1. Besondere Begabungen und Hoch-begabung aus individueller, bildungspolitischer und gesellschaftlicher Perspektive

Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, in einer zu ihm passenden Umgebung seinen Interessen nachgehen zu können. Dies trifft insbesondere auf Kinder zu, die sich noch am Anfang ihrer persön-lichen und sozialen Entwicklung befinden und sich nur eingeschränkt selbst für zu ihnen passende Umgebungen entscheiden können. Auch aus diesem Grund schreibt das Schulgesetz in Baden-Württemberg (§1, Abs. 1) vor, „dass jeder junge Mensch ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage das Recht auf eine seiner Begabung entsprechende Erziehung und Ausbildung hat und dass er zur Wahrnehmung von Verantwortung, Rechten und Pflichten in Staat und Ge-sellschaft sowie in der ihn umgebenden Gemeinschaft vorbereitet werden muss“. Eine Verwaltungsvorschrift des Kultus-ministeriums vom 08. März 1999 mit dem Titel „Kinder und Jugendliche mit Behinderungen und besonderem Förderbedarf“ ergänzt diese Bestimmung (Fördermaß-nahmen der allgemeinen Schule, Ziffer 2): „Es ist Aufgabe der allgemeinen Schule, auf individuelle Lernerfahrungen und Lernvoraussetzungen der Schüler mit einem differenzierten Lernangebot einzugehen“.

Das Projekt „Hector-Kinderakademien“ reagiert auf diese Forderungen, indem es besonders begabten und hochbegabten Grundschulkindern in ganz Baden-Württemberg die Teilnahme an kosten-losen Förderangeboten ermöglicht. Es richtet sich dabei an besonders begabte und hochbegabte Grundschulkinder, da es für diese Gruppe nur wenige, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote gibt, und diese Kinder daher ggf. noch nicht in einer Lernumgebung sind, die ihrer Begabung gerecht wird.

Eine Förderung der besonders begabten und hochbegabten Grundschulkinder ist jedoch nicht nur aus individuellen und bildungspolitischen, sondern auch aus gesellschaftlichen Gründen sinnvoll: Insbesondere für Länder wie die Bundesrepublik Deutschland, die keine großen Reserven wichtiger Bodenschätze besitzen, sind der Grad der Ausbildung, die Denk- und Arbeitsleistung aller und die vielen Talente entscheidende Faktoren für das Wohlergehen der Bevölkerung. Alle Bürgerinnen und Bürger steuern dabei mit ihren Leistungen zum Wohlstand des Landes bei, allerdings profitieren Wissenschaft und Wirtschaft in besonderem Ma-ße von Menschen, die auf ihrem Sektor hohe und
Gesichtspunkten sind also besonders begabte und hochbegabte Menschen, die für die Gemeinschaft herausragende Leistungen erbringen, von enormer Bedeutung.
Insofern ist es für Gesellschaften eine Verpflichtung, die besondere Begabung und Hochbegabung bei Menschen frühzeitig zu erkennen, sie zu fördern, und ihnen die Chancen einer bestmöglichen Entwicklung zu gewähren. Das Projekt „Hector-Kinderakademien“ ermöglicht genau dieses für besonders begabte und hochbegabte Grundschulkinder in Baden-Württemberg.

2. Begabung/Hochbegabung

Hochbegabung wird in der Wissenschaft wie in der Praxis sehr unterschiedlich definiert. Das Projekt „Hector-Kinderakademien“ orientiert sich in seinem Verständnis von besonderer Begabung und Hochbegabung insbesondere an der Definition von Subotnik, Olszewski-Kubilius und Worrell (2011, 2012). So ist für das Projekt „Hector-Kinderakademien“ Hochbegabung eindeutig am oberen Ende eines Talents- oder Leistungsbereiches angesiedelt. Es kann dabei als ein Entwicklungsprozess verstanden werden, bei dem zunächst ein Potential vorliegt, dann hohe Leistungen gezeigt werden und schließlich Menschen aufgrund ihrer Leistungen von anderen Personen Eminenz zugeschrieben wird. Besondere Begabung bzw. Hochbegabung ist keine statische Eigenschaft, die immer die gleiche



Ausprägung besitzt, sondern muss gefördert werden, um sich weiter zu entwickeln. Dazu sind sehr hohe allgemeine kognitive Leistungsfähigkeiten eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für besondere Begabung bzw. Hochbegabung. Zur Umsetzung von Potential in Leistung müssen weitere günstige persönliche und soziale Variablen hinzukommen. Zusammengefasst gelten im Projekt „Hector-Kinderakademien“ solche Kinder als besonders begabt oder hochbegabt, die Werte am oberen Ende eines Talents- oder Leistungsbereiches, mindestens im Bereich der allgemeinen kognitiven Leistungsfähigkeiten, aufweisen.

3. Ziele der Hector-Kinderakademien

Die Hector-Kinderakademien ermöglichen es besonders begabten und hochbegabten Grundschulkindern in Baden-Württemberg, außerunterrichtliche Förderangebote wahrzunehmen. Diese Angebote sollen den Kindern dabei helfen, ihre Potentiale zu entdecken, ihre Interessen zu vertiefen, und sie in ihrer geistigen, sozialen und persönlichen Entwicklung unterstützen. Diese Unterstützung umfasst neben allgemeinen kognitiven sowie fachbezogenen Kompetenzen auch das
der Kinder. Inhaltlich legen die Hector-Kinderakademien einen besonderen Schwerpunkt auf Themen des MINT-Bereiches, bieten aber auch Kurse mit anderen Inhalten an.
4. Standards zur Qualitätssicherstellung

Um an allen Standorten eine gleichermaßen gelungene Begabtenförderung für Grundschulkinder anzubieten, gelten, ungeachtet von standortspezifischen Besonderheiten, an allen Hector-Kinderakademien folgende drei Standards für die Entscheidungen vor Ort. Für die Einhaltung dieser Standards bürgt die jeweilige Geschäftsführerin / der jeweilige Geschäfts-führer.

(a) Kursqualität:

Es muss gewährleistet sein, dass Themenauswahl und Anspruchsniveau der Kurse dem Entwicklungs-stand der Hector-Kinder entsprechen. Die Maßnahmen für eine solche Qua-litätssicherung werden in den „Empfehlungen zur Qualitätssicherung des Kursangebots der Hector-Kinderakademien“ ausführlich dargestellt.

(b) Objektivität bei der Aufnahme der Kinder:

Alle begabten und hochbegabten Grundschulkinder in Baden-Württemberg sollen die Möglichkeit erhalten, die Angebote der Hector-Kinder-akademien wahrzunehmen.

(c) Klarheit über Entscheidungen:

Die Struktur der Hector-Kinderakademien und das Vorgehen an den einzelnen Standorten inkl. der Entscheidungen der Geschäftsführungen sol-en für alle Prozessbeteiligten transpa-rent und nachvollziehbar sind. Zu disen Aspekten, für die klare Be-schreibungen vorliegen sollen, gehören u.a.:
 Träger, Satzung, formaler Aufbau, Leitung, Zielgruppe, Ziele, Auswahlverfahren, Aufnahmekriterien, Kursleiter (Lehrer, Honorarkräfte) inkl. Kursleiterfortbildungen, Grup-pengröße, Kooperationen

5. Schlussbemerkungen

Hector-Kinderakademien stehen für eine gelungene, außerunterrichtliche Begabten-förderung von Grundschulkindern in Baden-Württemberg. Der Name „Hector-Kinderakademie“ steht für gemeinsame Standards aller Hector-Kinderakademien, andererseits werden auch Besonderheiten der einzelnen Standorte berücksichtigt. Durch die Hector-Kinderakademien erhalten also alle besonders begabten und hochbegabten Grundschulkinder in Baden-Württemberg die Chance, in ihrer näheren Umgebung kostenlos an qualitativ abgesicherten Förderangeboten teilzunehmen. Die Hector-Kinderakademien sind stolz darauf, diese Kinder auf ihrem Entwicklungsweg begleiten zu dürfen.